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Die seltsamen Methoden bei Landsbanki

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Message  Invité Ven 13 Mar - 22:24

Die seltsamen Methoden bei Landsbanki

Die isländische Bank Landsbanki hat die Insolvenz nicht überlebt. Die beiden Insolvenzverwalter, die Rechtsanwältin Yvette Hamilius von der Kanzlei Hamilius, und Dr. Franz Prost von Deloitte, gehen nun, bei der Liquidation der Bank, seltsame Wege. Helmut Wyrwich
Die Villa im Süden Frankreichs ist gut 35 Millionen Euro wert. Aber der Besitzer dieser Immobilie muss sich Sorgen machen. Der Grund: Er hat sich auf ein Programm namens „equity lease“ mit der isländischen Bank Landsbanki eingelassen. Der Rechtsanwalt des Villenbesitzers, Emmanuel Jacques in Paris, ist nicht mehr erfreut über seine Kollegen in Luxemburg. Insbesondere der Juristin Yvette Hamilius wirft er vor, nicht korrekt zu arbeiten.
Und weil er in den Unterlagen seines Mandanten Seltsamkeiten entdeckt hat, hat er Strafanzeige gegen die ehemalige Geschäftsführung der Landsbanki erstattet. Verhandelt wird am 20. April. Worum geht es bei der Landsbanki?

Geld vergraben oder arbeiten lassen

Die Mitarbeiter der Landsbanki waren der Meinung, dass, wer 35 Millionen in seine Villa gesteckt hat, darüber nachdenken sollte, ob der das Geld wirklich vergraben lassen oder es wieder in den Kreislauf bringen will. Landsbanki war auf der Suche nach wirklich reichen Leuten, mit denen man ein Private Banking auf „hohem Niveau“ veranstalten konnte.

Die Bank antwortet nicht
Die Tageblatt-Wirtschaftsredaktion hat täglich in dieser Woche bei Landsbanki angerufen und um ein Gespräch gebeten, um Fragen klären zu können, die in diesem Artikel aufgeworfen werden. Die Landsbanki-Liquidatoren haben sich strikt geweigert, mit der Tageblatt-Wirtschaftsredaktion zu reden.
Am Donnerstag früh hat eine Mitarbeiterin der Landsbanki mitgeteilt, dass die Liquidatoren beschlossen hätten, nicht mit der Presse zu reden und keine Auskünfte zu geben.
Die Redaktion ist sich der Schwäche dieses Artikels bewusst: Er beruht auf Aussagen von Betroffenen. Er spiegelt die andere Seite nicht wider. Er lässt auch nicht die Position der Liquidatoren erkennen und kann auch nicht die Strategie der Liquidatoren erklären.
Dennoch war es nötig, den Artikel zu veröffentlichen. Er zeigt, wie bei Landsbanki gearbeitet wird. Man darf Zweifel haben, ob wirklich alles juristisch korrekt zugeht. Man darf auch Zweifel haben, ob die Kunden korrekt behandelt wurden.
Die Redaktion hat Landsbanki mehrfach die Chance gegeben, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Die Bank hat diese Chance nicht genutzt.
Helmut Wyrwich

Der Besitzer der Villa ließ sich darauf ein. Landsbanki vermittelte ihm eine Hypothek über 20 Jahre. Davon wurden 80 Prozent in ein Wertpapierdepot gesteckt, 20 Prozent durfte der Villenbesitzer selber halten und damit machen, was er wollte. Der Villenbesitzer unterschrieb einen Verwaltungsvertrag für das Depot.
Der Vorteil, so Landsbanki, durch eine Verwaltung des Depots würden die Wertpapiere über einen Zeitraum von 20 Jahren so viel an Wert gewinnen, dass am Ende nicht nur die Hypothek bezahlt werden könnte, sondern auch noch etwas übrig bliebe.
Das ist eine schöne Wette auf die Zukunft, mit einem Einsatz von 35 Millionen Euro. Sie hat nur einen Nachteil: Sie funktioniert nur, wenn die Börse steigt. Was aber geschieht, wenn eine Finanzkrise ausbricht. Und was geschieht, wenn eine Bank wie Landsbanki in der Krise zusammenbricht? Zunächst einmal gar nichts, weil das Wertpapierdepot nicht zur Konkursmasse gehört. Wenn die Bank aber seltsame Sachen mit dem Depot unternommen hat, dann können dem Villenbesitzer auch seltsame Sachen passieren.
So erhielt der Villenbesitzer Post von der Rechtsanwältin, die als Liquidatorin von Landsbanki Luxemburg arbeitet. Innerhalb weniger Tage sollte er Geld überweisen, sonst würde sie seine Villa verwerten müssen. Rechtsanwalt Emmanuel Jacques: „Da war keine Summe angegeben. Wir wussten also nicht, was da an Forderung wirklich auf meinen Mandanten zugekommen war. Zusätzlich erhielten wir einen Kontoauszug, den niemand verstand.“
Der Pariser Jurist begann zu recherchieren und erfuhr Erstaunliches: „In den Depots unter anderem meines Mandanten befanden sich bis zu 70 Prozent Papiere der Kaupthing-Bank und 30 Prozent Papiere der Landsbanki.“ In anderen Fällen sollen sich in den Depots über 50 Prozent Wertpapiere von Landsbanki befunden haben. Es gibt einen Fall, in dem ein Villenbesitzer in Nizza 92 Prozent Landsbanki-Papiere in seinem Depot gefunden haben soll.
Jacques versuchte, sich mit den Liquidatoren in Verbindung zu setzen. Es gelang nicht. Jacques kündigte sein Kommen nach Luxemburg an und traf sie nach eigener Aussage nicht an. Jacques fuhr am vergangenen Dienstag nach Luxemburg, ließ sich von einem Gerichtsvollzieher begleiten, der dann notieren durfte, dass die Fahrt von Paris nach Luxemburg sich nicht gelohnt hatte.
Der Pariser Anwalt wurde am Empfang gestoppt und kam nicht weiter. Es wollte niemand mit ihm reden. Dabei hatte er sein Kommen angekündigt.
Die Liquidatorin Yvette Hamilius hat dem Anwalt in einem Brief zu verstehen gegeben, dass sie daran dächte, alle Immobilien, die mit solchen Verträgen belegt seien, zu realisieren sprich zu verkaufen, sagt der Pariser Anwalt. Der Grund: Die Wertpapiere, die nun im Depot seines Kunden liegen, sind nichts mehr wert. Nach Ansicht der Luxemburger Liquidatorin fehlten also die nötigen Gegenwerte für die Hypothek.

Strafanzeige und Beschwerden

Emmanuel Jacques hat das so nicht hingenommen. Er hat Strafanzeige erstattet gegen die ehemalige Geschäftsführung der Landsbanki.
Sie habe nicht das Recht gehabt, das Depot mit eigenen Papieren oder denen der Kaupthing-Bank zu füllen. Hier wird die Luxemburger Justiz sich möglicherweise erstmals auch mit Mifid-Vorschriften auseinandersetzen müssen. Landsbanki könnte mit der Füllung von Depots mit eigenen Papieren gegen Vorschriften der Wertpapierhandels-Direktive der Europäischen Union verstoßen haben.
Gegen das Verhalten der Liquidatorin will Jacques ebenfalls vorgehen. Er hat prüfen lassen, was die Landsbanki in Frankreich wirklich hatte tun dürfen.
Die Banque de France hat ihm in einem Brief mitgeteilt, dass Landsbanki das Recht hatte, in Frankreich Hypotheken zu verkaufen, aber nicht Wertpapierverträge abzuschließen. In Luxemburg könnte Landsbanki gegen die Richtlinie Mifid verstoßen haben. Und dann wären alle Geschäfte, die die Bank im beschriebenen Fall unternommen hat, hinfällig.
Die Abwicklung der Landsbanki wird wohl kaum so reibungslos erfolgen, wie die Liquidatoren sich das vorstellen. Denn: Wer um sein 35 Millionen Euro teures Dach über dem Kopf kämpft, der tut das mit allen juristischen Finessen.
Dabei scheint es fast sicher, dass die Finanzaufsicht CSSF sich mit der Landsbanki noch beschäftigen wird.

http://eco.editpress.lu/news/118/ARTICLE/2382/2009-03-13.html

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